Biblische Kunst hat seit jeher Platz im barocken Bibliothekssaal.
Die biblische Schöpfungsgeschichte ist weltbekannt, auf Oberschwäbisch klingt sie aber vielleicht am schönsten: so – in ihrem regionalen Dialekt – können die Gäste sie im Kloster Schussenried erleben. Das barocke Theaterstück des Prämonstratenserpaters Sebastian Sailer (1714–1777) wurde von Hugo Brotzer gekonnt – mit viel Gefühl und Sprachwitz – ins heutige Oberschwäbisch übersetzt. Musikalisch begleitet und mit einem humorvollen „Brolog“ versehen, wird das Mundarttheater zu einem besonderen Erlebnis.
Zu Beginn führt Magdalena Bopp das Publikum mit einem humorvollen „Brolog“ in die Geschichte ein. Anschließend erleben die Gäste auf unterhaltsame Weise die bekannte Erzählung von der Entstehung der Welt, der Schaffung des ersten Menschen bis zum Sündenfall in einer erstklassigen Inszenierung. Gerhard Bopp ist dabei als Gottvater zu sehen und zu hören, Dietmar Steimer verkörpert den Erzengel Gabriel. Barny Bitterwolf und Marlies Grötzinger begeistern in den Rollen von Adam und Eva.
Die Darstellenden hauchen dem barocken Stück neues Leben ein.
Die historischen Klänge geben dem Theaterstück den letzten Schliff.
Die musikalische Begleitung rundet die Abendvorstellung ab. Denn Barny Bitterwolf, der der Figur des Adams Leben einhaucht, tritt in der Inszenierung nicht nur als erster Mensch in Erscheinung. Auf virtuose Weise ergänzt der umtriebige Schauspieler und Musiker das Theaterstück mit Musik, die er auf historischen Instrumenten spielt. Ihre Klänge verleihen der Vorstellung im barocken Bibliothekssaal von Kloster Schussenried den passenden musikalischen Rahmen.
