Sonderführung zum Bauernkrieg
Am 29. März 1525 brach Chaos in Kloster Schussenried aus: Voller Zorn verschafften sich Bauern Zugang in die Räume der Abtei, zerschlugen die Einrichtung, stahlen Lebensmittel und verwüsteten das Archiv. Das reiche Prämonstratenserkloster wurde damit zum Schauplatz im sogenannten Bauernkrieg. Um an das geschichtsträchtige Jubiläum zu erinnern, bieten die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg am Samstag, 29. März, um 15.00 Uhr eine Sonderführung zum Thema an. Bei „500 Jahre Sturm auf Kloster Schussenried“ begeben sich die Gäste auf eine Zeitreise und erfahren mehr zu den Hintergründen und den Schätzen, die die aufgebrachten Bauern in der ehemaligen Klosterkirche St. Magnus vorfanden: Die künstlerisch wertvolle Kirchenausstattung mit Werken von bekannten Bildschnitzern wie Bernhard Strigel und Michel Erhart. Pfarrer Nicki Schaepen, Seelsorgeeinheit Bad Schussenried, gibt beim Rundgang spannende Einblicke in die Zeit an der Schwelle von Mittelalter zur Renaissance. Eine Anmeldung an info@kloster-schussenried.de oder unter (0)75 83. 9 26 91 40 ist erforderlich.
Sturm im Morgengrauen
Zwei große Holzskulpturen, welche einen Bauern und einen Landsknecht darstellen, begrüßen die Besucherinnen und Besucher während der Laufzeit der Landesausstellung am Eingang des Klosters und verweisen auf die Ereignisse des Bauernkriegs. Die Hauschronik der Prämonstratenser von Kloster Schussenried hält die Ereignisse von damals fest: Am frühen Morgen, um die Zeit des Sonnenaufgangs, stürmten die Bauern das Kloster. Für 15 Tage hielten sie es in ihrer Gewalt und plünderten es – vor allem die Lebensmittelvorräte, das Archiv mit seinen Urkunden und die Ausstattung wurden in Mitleidenschaft gezogen. Dem Abt Johannes Wittmayer gelang nur knapp die Flucht: Durch einen verborgenen Gang gelangte er in den Kirchturm, wo er sich versteckte. Kloster Schussenried hatte Glück im Unglück. Zwar litt es noch über mehrere Jahre unter der Verwüstung, doch zahlreiche andere Klöster wurden nicht nur geplündert, sondern auch zerstört.
UFFRUR!
Was verstanden die Menschen des frühen 16. Jahrhunderts unter Freiheit und Gerechtigkeit? Vom 26. April bis 5. Oktober beleuchtet die kulturhistorische Ausstellung „UFFRUR! Utopie und Widerstand im Bauernkrieg 1524/25“ des Landesmuseums Württemberg im Kloster Schussenried die politischen, ökonomischen, sozialen und geistig-religiösen Aspekte der Umbruchszeit des frühen 16. Jahrhunderts. Spektakuläre Exponate, wie die Weißenauer Chronik mit ihren elf Federzeichnungen der Bauernkriegshandlungen, führen Geschichte vor Augen. Weitere Exponate wie Kleidung, Kupferstiche, Flugschriften und Waffen vermitteln ein lebendiges Bild der Zeit. Zusätzlich füllen acht KI-generierte Akteure und Akteurinnen der Bauernkriegszeit wie Götz von Berlichingen, Georg Truchsess von Waldburg oder Magda Scherer die Ausstellung mit Leben.
Macht und Widerstand
2025 steht ganz im Zeichen von „Macht und Widerstand. Klöster, Schlösser und Burgen als Schauplätze der Geschichte“ – so lautet das Motto des Themenjahres der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. In insgesamt 16 Monumenten, von der ehemaligen Kurpfalz bis zum Bodensee und vom Oberrhein bis nach Oberschwaben, wird das Ringen um Freiheit und Gerechtigkeit erlebbar. Sonderführungen zum Themenjahr, Aktionen und Events laden die Besucherinnen und Besucher zu einer Zeitreise ein.
Service und Information
500 Jahre Sturm auf Kloster Schussenried
Kunstwerke aus der Zeit des Bauernkriegs
Termin
Samstag, 29. März, 15.00 Uhr
Veranstaltungsort
Kloster Schussenried
Neues Kloster 1
88427 Bad Schussenried
Teilnehmerzahl
Maximal 25 Personen
Preise
Erwachsene 8,00 €
Ermäßigte 4,00 €
Familien 20,00 €
Kloster Schussenried
Öffnungszeiten
bis 31. März
Sa, So, Feiertag 13.00 – 17.00 Uhr
1. April bis 25. April
geschlossen
26. April bis 5. Oktober
Di – Fr 10.00 – 17.00 Uhr
Sa, So, Feiertag 10.00 – 18.00 Uhr
Bildnachweis
Holzrelief mit Darstellung des Marientodes, Michael Zeynsler zugeschrieben, um 1515,
© Seelsorgeeinheit Bad Schussenried, Kath. Pfarramt St. Magnus
Madonna mit dem Apfel von Hans Striegel d.Ä., um 1440
© Seelsorgeeinheit Bad Schussenried, Kath. Pfarramt St. Magnus
Kontakt
Kloster Schussenried
Neues Kloster 1
88427 Bad Schussenried